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Archive for the ‘Vernetze Welt’ Category

Fünf Jahre Kryptowährungen

Vor 12 Monaten stand der Bitcoin gut 5.000 Dollar höher, heute kämpfen wir seit einigen Wochen um die $30.000 Marke, nach einem neuen „All Time High“ von ca. $67k im letzten November. Im Sog der zahlreichen Krisen und deren Folgen (Ukraine Krieg, Inflation, Zinswende, Corona-Lockdowns, Störung der Lieferketten, De-globalisierung etc.) haben nicht nur die Tech-Aktien und andere Vermögenswerte deutlich abgegeben, sondern auch die Kryptos, zum Teil weit über 50% gegenüber den Hochs vom letzten Herbst. Die Stimmung unter den Investoren ist aktuell angespannt bis pessimistisch, keiner kann genau sagen, wie es weitergehen wird.

Kurz hatte ich ja mal überlegt, es diesmal dem Julian nachzumachen und zumindest einen Teil meiner bisherigen Gewinne mitzunehmen. Aber dann war die Angst, mögliche weitere Preissprünge zu verpassen doch wieder größer… und nun denn, im Nachhinein sind wir immer schlauer und es wäre sicherlich keine schlechte Idee gewesen… „hätte, hätte Blockchainkette“. Aber so ist es nun mal, am Kryptomarkt und an meiner grundlegenden Überzeugung hat sich nichts geändert, so dass ich Bitcoin & Co langfristig wieder deutliche Kursgewinne zutraue und wer weiß, vielleicht geht es ja im nächsten „Bull-Run“ wirklich über die „magischen $100k“.

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Kategorien:Vernetze Welt

Dreizehn Jahre „schaeferblick“

Es steht der 1.April 2021 auf dem Kalender und damit jährt sich die Gründung dieses Blog bereits zum 13. Mal. Die Anzahl neuer Artikel hielt sich leider auch diesmal sehr in Grenzen, trotzdem freut es mich natürlich zu sehen, dass die Zugriffsstatistik unverändert mehrere hundert Besucher pro Monat ausweist. Irgendwie habe ich in letzter Zeit auch mehr Romane als Sachbücher gelesen, die sich eher weniger für eine Zusammenfassung eignen.

Keine Frage, die letzten 12 Monate waren in vielerlei Hinsicht eine besondere Zeit, die vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt war. Wenn ich heute meinen letzten Jubiläumsblogpost vom 01.April 2020 lese, standen wir damals doch noch sehr am Anfang. Der erste Lockdown war gerade ein paar Wochen alt und die Verunsicherung, wie es kurz- und langfristig weitergeht, war groß. Natürlich hat sich seitdem einiges getan. Der Sommer war vergleichsweise „normal“, doch für Herbst und Winter hatten die Experten leider Recht behalten und das Virus hat sich wieder ordentlich Gehör verschafft. Glücklicherweise konnten wir im näheren Umfeld soweit bisher alles ganz gut überstehen und die „erlittenen Einbußen“ betreffen im wesentlichen reduzierte Freizeitaktivitäten und abgesagte Urlaube. Auch das digitale Homeschooling klappt seit Dezember ganz ok, wobei das natürlich kein vollständiger Ersatz zum Präsenzunterricht darstellt.

Mittlerweile sind mehrere Impfstoffe zugelassen und auch die Testkapazitäten bzw. –möglichkeiten wurden deutlich erhöht, allerdings hat sich auch das Virus gemäß den Gesetzten der Natur gewandelt und ebenfalls seine Effektivität gesteigert. So muss man leider trotz verständlicher „Lockdown-Müdigkeit“ auf die aktuellen Fakten schauen und die wieder steigenden Fallzahlen anerkennen. Die Lage bleibt auch zum heutigen Tage angespannt und die Zukunft in gewissem Maße unsicher. Aktuell ist vor allem zu hoffen, dass wir in den nächsten Wochen die Impf- und Testkapazitäten weiter steigern können und diese dann auch entsprechende Wirkung entfalten.

Eine wesentliche persönliche Veränderung durch die Pandemie war die fortwährende Arbeit im Homeoffice, was ja glücklicherweise in meiner Branche ohne Probleme möglich ist. Das letzte Mal im Büro war ich im Oktober und im Sommer auch nur sehr vereinzelte Tage. Technisch klappt das dank schneller Internetverbindung und Werkzeuge wie MS Teams und Slack soweit ganz gut und macht in der Kommunikation mit den Kollegen aus England oder anderen Standorten zunächst keinen großen Unterschied. Allerdings fehlt der Small-Talk in der Kantine und das gemeinsame Kicker-Spiel mit den unmittelbaren Teamkollegen. Die Meetings konzentrieren sich auf das Wesentliche und für weiteren Austausch fehlt meist die Zeit bzw. einfach die Initiative. Immerhin gehört es mittlerweile zum guten Ton, die Videokamera anzuschalten und entsprechend Aufmerksamkeit zu schenken. Darüber hinaus werden einige zentral initiierte Formate ausprobiert, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und zumindest ein bisschen Serendipity zu fördern. Beispiel sind virtuelle Get-Together mit Themen außerhalb der Arbeit oder Speed Dating quer durch die Firma. Das findet auch regen Zulauf, allerdings nach meinem Eindruck nach, vorwiegend von denen, die alleine oder zu zweit zu Hause sind und eher weniger von denen, die noch eine Familie um sich haben.

Aber sind wir mit der ganzen „virtuellen“ Zusammenarbeit unter Nutzung moderner Tools nun endlich bei Enterprise 2.0 angekommen? So wie vor über 10 Jahren beschrieben? Nun denn, zum einen sind Tools wie Confluence (Wiki), Sharepoint (Fileshare) und MS Teams / Slack (Social Messaging) weit verbreitet. Offene Kommunikation findet also statt, gefühlt mehr als noch vor einigen Jahren, allerdings verliert man bei der Vielzahl an „Channels“ und „Teams“ schnell den Überblick. Oftmals ist es nicht klar, wo etwas gepostet werden soll und so wird es vorsorglich gleich an mehreren Stellen getan, was dann, z.B. bei Kommentaren schnell auseinanderläuft. Aktuell ist das alles, vor allem bei uns, vollkommen selbstorganisiert. Einen „Gärtner“ oder eine Unterstützung jenseits der technischen Bereitstellung gibt es nicht. E-Mail hat nach wie vor einen hohen Stellenwert und die wirklich wichtigen Dinge werden darüber ausgetauscht, gerne natürlich mit Anhängen. Wobei die gemeinsame Dokumentenbearbeitung, z.B. über Sharepoint, auch immer mehr zum Einsatz kommt. Zuwenig genutzt wird meines Erachtens auch die Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen über Profile oder Activity Streams zu fördern. Hier ließen sich noch einige Potentiale der Emergenz nutzen. Neben den zweifelsohne wichtigen menschlichen Faktoren ist dabei auch das aktuelle Sammelsurium an Werkzeugen und die fehlende Interoperabilität wenig förderlich. Aber mal sehen, vielleicht bringt Corona hier auch noch einen Schub.

Schon jetzt gibt es Konzepte die Präsenzquote im Büro auch nach Aufhebung der Kontaktbeschränkungen deutlich zu reduzieren bzw. zu flexibilisieren, d.h. 2-3 Tage Office im Team und die anderen Tage zu Hause. Mal schauen, wie das dann in der Praxis gelebt wird. Schön wäre selbstverständlich, wenn dieser Zustand nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.

Drei Jahre Kryptowährungen


Ende Mai steht mal wieder der Traditionspost hinsichtlich (meiner) Kryptowährungen an. Interessanterweise steht der Bitcoin heute auf einem ähnlichen Niveau (ca. $9.000 USD) wie vor einem Jahr. In den letzten 12 Monaten wurde die (psychologisch ach so wichtige) $10k Marke zwar mehrfach durchbrochen, aber anstatt zum Mond ging es dann über kurz oder lang doch erstmal wieder runter. Am heftigsten war der Absturz sicherlich Mitte März, als im Zuge der Corona Krise und des „deflationären Schocks“ nahezu alles (einschließlich Gold) abverkauft wurde und innerhalb eines Tages über 30% Minus zu verkraften waren. Der Glaube „Bitcoin ist ein sicherer Hafen“ wurde erheblich erschüttert, zumindest temporär. Interessanterweise ging es danach allerdings fast ebenso schnell wieder nach oben und wohl dem, der in diesen Dip nachgekauft hatte. (Ich gehörte leider nicht dazu.) Weiterlesen …

Mark Zuckerberg im Gespräch mit Yuval Noah Harari

Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, hat sich dieses Jahr vorgenommen, mit einer Reihe von bekannten Personen öffentlich über die großen Fragen unserer Zeit zu diskutieren. Themen sind vor allem die Zukunft des Internets und die Auswirkungen neuer Technologien auf unsere Gesellschaft. Vor einigen Tagen erschien auf Youtube das Interview mit Yuval Noah Harari, den ich ja bereits aufgrund seiner Bücher sehr schätze.

Wer sich die gut 90 Minuten anhört, wird feststellen, dass Mark Zuckerberg zwar am meisten redet, aber insgesamt am wenigsten sagt. Auch schien es mir, dass er nicht immer den zugegebenermaßen teils sehr futuristischen Thesen von Harari folgen konnte. So gab es während des Gesprächs auch keine grundlegend neuen Erkenntnisse oder überraschenden Antworten. Von Zuckerberg ist mir lediglich die Aussage in Erinnerung geblieben, dass Menschen am wirkungsvollsten von Falschinformationen oder extremen Aussagen abgebracht werden können, indem man ihnen eine Vielzahl von abgestuften Aussagen vorlegt, aus denen sie wählen können — sicherlich leichter gesagt, als getan, aber immerhin ein Ansatz.

Harari hingegen hat wie üblich seine, teilweise schon aus seinen Büchern bekannten Aussagen und Fragen sehr klar formuliert, so dass ich einige an dieser Stelle in loser Reihenfolge gerne notieren möchte: Weiterlesen …

Flachsinn – Buchzusammenfassung

Nach dem Erfolg von Schwarmdumm habe ich mir auch das neueste Buch von Gunter Dueck zu Gemüte geführt und bin erneut sehr begeistert. In „Flachsinn – Ich habe Hirn, ich will hier raus“ widmet er sich unserer Kommunikationskultur in einer zunehmend vernetzten Welt, in der jeder mitreden, d.h. sich Gehör verschaffen kann, und zugleich in nie dagewesenem Ausmaß Zugang zu Daten über menschliches Verhalten erlangen kann. Im Kern geht es um unsere Aufmerksamkeit, genauer um deren Lenkung bzw. Ablenkung: „Aufmerksamkeit ist die Währung unserer Zeit, und die Daten helfen, mehr Aufmerksamkeit zu ernten.“ Wir leben in einer Welt des (Informations-) überflusses, in der andere um unsere Aufmerksamkeit kämpfen (meist um uns etwas zu verkaufen), und zugleich auch wir selbst mehr denn je Aufmerksamkeit auf uns ziehen müssen, um uns gegen andere durchzusetzen. Insgesamt wird die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer, weil wir uns ständig ablenken lassen, was nicht zuletzt dazu führt, dass das allgemeine Niveau sinkt und der Flachsinn floriert. Für Tiefsinn und gründliche Auseinandersetzung mit einem Thema fehlt meist die Zeit, weil schon wieder die nächste Attraktion wartet. Weiterlesen …

Kategorien:Bücher, Vernetze Welt